Rundgang – Jüdisches Leben in Walldorf an authentischen Orten.
10. September 2022/ 15:30
Dort, wo „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die ehemaligen Jüdischen Nachbarn verlegt wurden.
Bäckerweg 28. Siegfried Fay war kaufmännischer Angestellter. Mit seiner Frau Maria Erna war er von Frankfurt zugezogen. An seinem 80. Geburtstag wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er am 18. Okt. 1942 starb.
Farmstraße 24. Hier lebte Dr. Otto Ortweiler mit seiner Frau Therese, die dort über Jahrzehnte als praktische Ärztin wirkte. Obwohl „Frontkämpfer“ wurde der Landgerichtsrichter bereits 1934 in den Ruhestand versetzt. In der „Reichskristallnacht“ 1938 flüchteten die Eheleute aus Walldorf.
Langstraße 37. Dort wohnte die alteingesessene Familie Reiß. Die unverheirateten Geschwister Max (*1857), Ferdinande (*1860) und Sara (*1865) betrieben eine kleine Landwirtschaft. Im September 1942 wurden Max und Sara ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie kurz darauf starben. Danach meldete der Walldorfer Bürgermeister seine Gemeinde „Judenfrei“.
Treffpunkt: Alter Friedhof neben kath. Kirche, Flughafenstraße Dauer: eine gute Stunde Eintritt frei
Organisation: Hans-Jürgen Vorndran für Initiativen „Stolpersteine“ und „Erhalt Geschwister-Reiß-Haus“